Hahn aufdrehen – und schon fließt es uns scheinbar unbegrenzt und sauber entgegen: unser Wasser.
Kinder sollen unser Wasser zu schätzen lernen und erfahren, wie anders Menschen in anderen Teilen der Welt leben müssen. Der “Wasser ohne Grenzen e.V.” hat sich daher mit weiteren Institutionen zusammengeschlossen und das Projekt „Mit dem Gewicht des Wassers“ ins Leben gerufen. Höhepunkt war der 1. Leipziger Wasserlauf am internationalen Tag des Wassers, dem 22. März. Zum Abschluss werden die teilnehmenden Schüler einheimische Gewässer bei einem Besuch des KinderUmweltBusses untersuchen.
Am 22. März ging es für ca. 50 Leipziger Schüler der 3. Klasse auf eine Wanderung mit einem Ballast von 4 bis 6 Litern Wasser, um sie für die Strapazen von Kindern und Jugendlichen anderer Nationen bei der Versorgung ihrer Familie mit Trinkwasser zu sensibilisieren.
Im Voraus haben sich die Schüler im Rahmen eines Besuches des KinderUmweltBusses der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung intensiv mit dem Thema Wasser auseinandergesetzt. Sie haben mit Wasser experimentiert und über den Luxus der hiesigen Wasserversorgung nachgedacht. Die Schüler erhielten zudem einen Einblick in die Wasserbeschaffung in Rarieda, einer armen Region Kenias. Denn die sehr komfortable Wasserversorgung, die wir hier so selbstverständlich genießen, ist für die Menschen in Rarieda oft nicht gegeben, da es ein öffentliches Wasserversorgungsnetz nicht gibt. Damit es in der Region mehr sauberes Trinkwasser gibt und zudem die Kinder dort größere Chancen auf eine Schulbildung und damit eine bessere Zukunft haben und nicht mehr für die oft sehr beschwerliche Wasserbeschaffung aus keimbelasteten Wasserstellen verantwortlich sein müssen, haben die Kinder der am Wasserlauf teilnehmenden 3. Klassen im Voraus des Laufes Spendengelder für ein Brunnenprojekt in Rarieda gesammelt.
Am Tag des Wasserlaufes selbst haben sich die Kinder das zuvor Gelernte ins Gedächtnis gerufen, verinnerlicht und an verschiedenen Stationen auf der Strecke Neues dazu gelernt. So konnten sie bei der 1. Station – der begehbaren Kläranlage – als einzelne Wassertropfen spielerisch den Weg des verunreinigten Abwassers von der groben Reinigung bis hin zur bakteriellen Reinigung des Wassers durchlaufen. Im Anschluss konnten Sie bei einer Führung im Klärwerk Rosental das vorher Gelernte unter realen Bedingungen beobachten. Dabei konnten die Kinder lernen, dass Müll, wie Windeln, Wattestäbchen oder sogar Handys regelmäßig in unser Abwasser gelangen und dieses besser nicht in der Toilette entsorgt werden sollte. Aber auch die Arbeit der “kleinsten Mitarbeiter” des Klärwerkes, der Bakterien, sollte nicht missachtet werden und trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, Abwasser aufzubereiten und dem Wasserkreislauf wieder zuzuführen. Auf der letzten Station des Wasserlaufes durften die Kinder in einem Wasserparcours noch einmal die letzten Reserven mobilisieren und in Teams beim Wasserbalancieren, Kanistertragen und Schubkarrenrennen eine Slalomstrecke bewältigen und gegeneinander antreten. Dabei wurde noch einmal an die gelernten Fakten zum Thema Wasserverbrauch in Deutschland erinnert.
Mit Kindern Wasser kennen lernen – unsere Wasserversorgung verstehen – den Luxus des Wasserhahns schätzen können – und anderen helfen, das sind die Ziele des Projektes. Und mit den durchgeführten Aktionen wird den Kindern dieser Tag sicher noch lange im Gedächtnis bleiben und es konnte ein nachhaltiges Wissen über unseren Wasserkreislauf vermittelt werden.
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